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Clonmacnoise – Die Klosterruine am Shannon

Clonmacnoise mit Rundturm River Shannon
Written by Ina Brecheis

Im Osten von Irland, in der Grafschaft Offaly, befindet sich Clonmacnoise, eine der bekanntesten und beeindruckendsten Sehenswürdigkeiten von Irland. Die altehrwürdige Klostersiedlung liegt abgelegen nahe den Ufern des Shannon. Am besten erreicht Ihr Clonmacnoise mit dem Mietwagen. Hier stellen wir Euch dieses Relikt aus lang vergangenen Zeiten vor. Lasst Euch für Euren nächsten Irland-Urlaub inspirieren.

Clonmacnoise – Ein Besuch der Klosteranlage

Die frühmittelalterliche Klosteranlage liegt in idyllischer, irischer Landschaft im County Offaly. Auf der einen Seite befindet sich der sich langsam dahin schlängelnden Shannon auf der anderen Seite liegen ausgedehnten Graslandschaften und Felder. Der Besucher betritt die Klostersiedlung Clonmacnoise durch das Besucherzentrum. In diesem befindet sich ein Museum, das die bewegte Geschichte der Klosteranlage aus dem 6. Jahrhundert beleuchtet. Ein Highlight des Museums sind die beiden originalen irischen Hochkreuze. Ihre filigranen Ornamente und figürlichen Darstellungen zeugen von der hoch entwickelten Handwerkskunst früherer Zeiten.

Tritt der Besucher dann hinaus auf das Klosterareal erwarten ihn beeindruckende Ruinen, die die einstige Größe von Clonmacnoise erahnen lassen. Es gibt Überreste einer großen Kathedrale sowie sieben verschiedener, kleinerer Kirchen. Darunter der Teampull Doolin, direkt daran grenzt die kleine Kirche Teampull Hurpan. Im Teampull Ciarán soll der Begründer des Klosters, der Heiligen Ciarán begraben liegen. Im Inneren der kleinen Kirche ist ein Stück des Bodens abgetrennt, der heilig ist. Hier fand man die reich verzierten Krummstäbe, die im National Museum of Ireland in Dublin ausgestellt sind. Neben vielen weiteren kleinen Ruinen ist auch die Nun’s Church zu nennen, die durch ihre irisch-romanisches Portal beeindruckt. Vollkommen erhalten sind die beiden Rundtürme.

Schön und voller Ruhe ist der ausgedehnte Friedhof der Klosteranlage. Hier kann man schöne und kuriose Grabsteine entdecken, während der Blick von den alten, steinernen Zeugnissen weiter schweift über den tiefblauen Shannon.

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Clonmacnoise – Aufstieg und Blütezeit

Clonmacnoise geht auf den Heiligen Ciarán zurück. Dieser Heilige war von Beruf Zimmermann und war wegen seiner Wundertaten bekannt. Er lebte und wirkte auf Inishmore, bevor ihn sein Weg nach Zentralirland und an den Ort führte, wo heute heute die Überreste des Klosters sind. Er starb 545, im Jahr der Klostergründung, die er noch selbst vornahm.

Sein Grab zog Pilger an, was neben der strategisch günstigen Lage des Klosters dazu führte, dass verschiedene Könige das Kloster förderten und unterstützten. So konnte Clonmacnoise florieren und gedeihen. Hier wurden wertvolle Bischofsstäbe, Reliquienbehälter und keltischer Schmuck hergestellt. Clonmacnoise war nicht nur ein kulturelles und religiöses Zentrum, sondern auch ein Zentrum einzigartiger Handwerkskunst. Außerdem wurde Clonmacnoise die Ehre zuteil, letzte Ruhestätte einiger irischer Hochkönige von Tara und Connacht zu sein.

Bereits im 9. Jahrhundert war Clonmacnoise neben Clonard das bekannteste Kloster in Irland und zog Gelehrte aus ganz Europa an. Zwischen dem 8. und dem 12. Jahrhundert erfuhr das Kloster seine Blütezeit. Die Zahl der Klosterbewohner stieg auf knapp 2.000 und die ehemaligen Holzbauten wurden nach und nach durch Steinbauten ersetzt. In dieser Zeit war es auch, dass Engländer, Iren, Normannen und Wikingern das Kloster wiederholt attackierten.

Clonmacnoise

Clonmacnoise, Co. Offaly (Irland) © Failte Ireland

Clonmacnoise – Sein Niedergang

Im 12. Jahrhundert setzte der langsame Niedergang des Klosters ein. Es gab mehrere Faktoren, die das ehemalige geistige und kulturelle Zentrum dem Vergessen anheimfallen ließen. Zum einen lag dies an der zunehmenden Bedeutung von Athlone als Handelszentrum der Region, das nur rund 22 Kilometer nördlich vom Kloster gelegen ist. Viele der Klosterbewohner zogen nach Athlone, was das Kloster immer weiter leerte. Hinzu kam, dass aufstrebende religiöse Orden auf dem Festland wie den Franziskanern, den Benediktinern und anderen, den Wettbewerb um Einfluss und um Geldgeber befeuerten.

Außerdem traf das Kloster auch die Umstellung von einer klösterlichen Struktur, in die Irland eingeteilt war, hin zu der Ordnung in Diözesen. Es wurde zum Sitz einer kleinen, unwichtigen Diözese mit wenigen finanziellen Mitteln.
Den Todesstoß erfuhr das ehemals geistige Zentrum Clonmacnoise durch die in Athlone stationierte, englische Garnison. 1552 zerstörten und plünderten die Soldaten das Kloster und ließen es in Ruinen zurück.

Clonmacnoise – Eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten in Irland

Viele Jahrhunderte verharrten die Ruinen weitgehend in ihrem Dornröschenschlaf. Erst 1955 machte sich die irische Regierung daran, die Ruinen zu restaurieren und sie für Besucher zugänglich zu machen. Im Jahr 1979 bekam das Kloster dann hohen, kirchlichen Besuch und rückte wieder mehr ins Zentrum der öffentlichen Aufmerksamkeit. Papst Johannes Paul II besichtigte das alte Kloster auf seiner Reise durch Irland. 1993 öffnete das Besucherzentrum mit angeschlossenem Museum seine Pforten und bietet den interessierten Besuchern seither einen tiefen Einblick in die bewegte Geschichte des Klosters. Jedes Jahr kommen zahlreiche Besucher, um die beeindruckende Klostersiedlung zu besichtigen.

Vielleicht bietet sich die Gelegenheit bei Eurem nächsten Irland Urlaub, einen Abstecher zu dieser Sehenswürdigkeit zu machen? Mehr Infos zu Eintrittspreisen und Öffnungszeiten findet Ihr hier: Offizielle Website: http://www.heritageireland.ie

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Über den Autor

Ina Brecheis

Ich habe mich während meines Studiums in Dublin in Irland verliebt. Zuvor war da nur eine vage Anziehung zu diesem Land mit seiner lebensfrohen Musik und lebendigen Kultur. Dort war es dann um mich geschehen und ich habe eine unvergessliche Zeit auf der Grünen Insel verbracht. Seither zieht es mich immer wieder dorthin zurück. Umso mehr freue ich mich, über mein grünes Lieblingsland hier bei gruene-Insel.de zu schreiben.

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