Irlands Natur

Irlands Pflanzenlandschaft – Paradies für Botanikfans

Irlands Pflanzenlandschaft
Written by Ina Brecheis

Nicht umsonst wird Irland die Grüne Insel genannt, aber neben den Heide- und Graslandschaften, die sogleich vor dem geistigen Auge aufsteigen, hat Irland so viel mehr Pflanzenreichtum zu bieten. Grund dafür ist das milde, feuchte Klima der Insel, das bedingt ist durch den warmen Golfstrom, der an der Westküste vorbeizieht. So gedeihen hier auch Pflanzen, die so manch einer eher in südlichen Gefilden vermuten würde wie etwa Palmen. Irlands Pflanzenlandschaft ist daher abwechslungsreich und spannend. Wir stellen Euch hier einige der Pflanzen vor, die Irlands Landschaft auffällig prägen.

Ginster – gelb wie die Sonne

Wer je schon einmal im Frühling und Frühsommer durch Wicklow gefahren ist, wird sich sicherlich an den strahlend gelben Ginsterbüschen erfreut haben. Überall wachsen sie am Wegesrand, teils wuchern sie gar die ohnehin schon schmalen Straßen förmlich zu. Der Ginster bildet einen wunderschönen farblichen Kontrast zum Blau des Himmels und eignen sich hervorragend als Fotomotiv. Und nicht nur das: Wenn es warm ist, verströmen die kleinen gelben Blüten einen betörenden Duft nach Mandeln und Kakao. Auch in der Grafschaft Antrim, genauer in den Glens of Antrim, fühlt sich der Ginster wohl, sprießt und gedeiht.

Wicklow Gap, Ginster Irland

Heidekraut – ein violetter Teppich

Das violette Heidekraut gedeiht am besten auf torfhaltigen Böden, die in Irland weit verbreitet sind und Irlands Pflanzenlandschaft entscheidend mitbestimmt. Das Heidekraut wächst maximal kniehoch und bildet nahe an seinen Stängeln kleine Blüten, die sich überlappen. Vor dem grünen Hintergrund der irischen Berglandschaft etwa in Connemara oder Wicklow ist das Heidekraut ein wunderbarer bunter Kontrast.

Rhododendren – südliches Flair

Ursprünglich ist der Rhododendron mit seinen strahlenden Blüten in vielen farblichen Variationen in Irland nicht. Er kam mit den Engländern im 18. Jahrhundert von der Iberischen Halbinsel nach Irland, die ihn in verschiedene Ziergärten in Irland ansiedelten. Von dort büchste er aber aus und verbreitet sich seither fast ungehemmt im Süden und Südwesten der Grünen Insel. Da er schneller wächst als einheimische Pflanzen, sticht er diese in der Konkurrenz um Sonnenstrahlen schnell aus und lässt sie verkümmern. Deshalb versucht man ihnen Einhalt zu gebieten, um einheimische Pflanzen zu schützen. Schön sehen die blühenden Rhododendron-Büsche etwa im Mai im Killarney Nationalpark oder auf der Knockmealdown-Bergkette in Tipperary natürlich dennoch aus.

Irland Rhododendron

Wunderschön, aber ganz schon eroberungsfreudig – der Rhododendron in Irland; CC0 pixabay

Wilde Brombeerbüsche

Wenn es nach der Anzahl der Brombeerbüsche ginge, die auf der Grünen Insel wild wuchern, müssten sich die Iren ausschließlich von Brombeermarmelade ernähren. Es gibt kaum eine Region, in der die kratzbürstigen Schönheiten nicht den Straßenrand säumen, die schon so manchem scheinenden Autolack zum Verhängnis geworden sind. Zwischen Mai und August stehen sie in der Blüte und ab dem frühen Herbst kann man von den leckeren Beeren naschen.

Wollgras – inmitten des Moors

Im irischen Moor gedeiht das zarte Wollgras. Mit seinen nur etwa 10 bis 60 Zentimetern Wuchshöhe scheint es über dem morastigen Untergrund beinahe wie Federn zu schweben.

Wollgras Irland

Zartes Wollgras; CC0 pixabay

Der Burren – Ein Pflanzenparadies

Für Botanikfans ist eine Tour durch den Burren in der Grafschaft Clare ein Muss. In der Karstregion südlich von Galway, die wie die weiße Oberfläche des Mondes anmutet, gedeiht eine unvergleichliche Vielfalt an Pflanzen. Zwischen den Spalten und in den Mulden der so unwirtlich anmutenden Landschaft sind 70 % der über 900 einheimischen Pflanzenarten der Grünen Insel versammelt: Orchideen, Thymian, Enzian, Augentrost, Frauenhaarfarn und vieles mehr. Es gibt auch geführte Themen-Touren durch den Burren. Hier findet Ihr mehr Infos über den Burren Nationalpark.

The Burren

The Burren, Co. Clare, Irland © Chris Hill, Tourism Ireland

Der Apfelgarten der Grünen Insel

Etwas ganz Besonderes ist es, Armagh im Mai zu besuchen, denn da stehen die Bäume des „Apfle-Countys“ in voller Blüte. Hier werden nämlich für den beliebten Irish Cider die Äpfel angebaut und geerntet. Mit dem jährlichen Apple Blossom Festival wird das gebührend gefeiert.

Armagh Grafschaft

Armaghs Apfelplantagen; Creating Agency: Tourism Ireland

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Über den Autor

Ina Brecheis

Ich habe mich während meines Studiums in Dublin in Irland verliebt. Zuvor war da nur eine vage Anziehung zu diesem Land mit seiner lebensfrohen Musik und lebendigen Kultur. Dort war es dann um mich geschehen und ich habe eine unvergessliche Zeit auf der Grünen Insel verbracht. Seither zieht es mich immer wieder dorthin zurück. Umso mehr freue ich mich, über mein grünes Lieblingsland hier bei gruene-Insel.de zu schreiben.

4 Comments

    • Hallo Frau Meister,

      im Mai leuchtet der Ginster und die Rhododendron-Büsche stehen in voller Blüte. Das ist außerdem der Monat mit den durchschnittlich meisten Sonnentagen. Ich empfehle Ihnen also den Mai als Reisemonat, aber natürlich ist die irische Landschaft zu jeder Zeit des Jahres ein Erlebnis. Viele Grüße, Ina Brecheis

  • Liebe Pflanzenliebhabende,

    Bananen!!! Da Irland so paradiesisch ist, müsste da nicht der Anbau von Bananen gelingen?

    Ich mache keine Witze. Auf den Azoren gibt es Bananen. Die Kanaren haben zu wenige. Und wenn wir uns von Ausbeutung in und Transport aus Südamerika verabschieden wollen, wäre das denn keine Idee?

    • Liebe Susanne, in Irland ist der Boden für Bananen weniger geeignet, da diese vermehrt lehmigen und sandigen Boden bevorzugen. Außerdem ist das Klima zwar mild, aber für die Pflanzen könnte es dennoch an Wärme und Sonne mangeln.

      Herzliche Grüße
      Cindy

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