Zu den magischsten Plätzen Irlands zählen die Aran Islands. Vor der wilden Westküste gelegen, sind die drei Inseln ein wunderbarer Kontrast aus einer rauen Natürlichkeit und der Herzlichkeit ihrer Bewohner. Vor allem aber fasziniert ihre isolierte Lage inmitten der ewig tosenden Wogen des Atlantiks. Eine Einsamkeit inmitten von Wind und Meer, die bereits früh die Menschen in ihren magischen Bann zog. Zu den frühesten Bewohnern gehörte eine Mönchsgemeinde aus dem frühen Mittelalter, angeleitet vom Heiligen St. Breacán. Als die Geistlichen nach Jahrhunderten den Inseln den Rücken zukehrten, hinterließen sie die steinernen Ruinen ihrer einstigen Kirchenanlage und darin eine bis heute beliebte Pilgerstätte. Die Seven Churches auf den Aran Islands, in Irisch Na Seacht dTeampaill, sind ein Sinnbild für die Atmosphäre der Aran Islands, ihre tiefgehende Geschichte und zudem eine ihrer beliebtesten Sehenswürdigkeiten.
Inhaltsverzeichnis
Die Aran Islands vor der Westküste von Irland
Die Aran Islands Inishmore, Inishmaan und Inisheer sind eine Inselgruppe vor der Küste der Counties Galway und Clare. Hierbei können Besucher die Inseln mit der Fähre erreichen. Diese legen wahlweise in Galway City, Rossaveel in Connemara und in Doolin ab. Somit ist ein Trip auf die Aran Islands und zu den dortigen Ruinen der Seven Churches ein schöner Tagesausflug während eines Aufenthalts in der Westküstenregion der Grünen Insel. Dabei befindet sich die historische Klosteranlage auf Inishmore, der größten der drei abgelegenen Eilande.
Die Geschichte der Seven Churches auf den Aran Islands
Ihre Ursprünge finden die Seven Churches auf den Aran Islands im frühen Mittelalter. Der Heilige St. Breacán kam im ausgehenden 5. Jahrhundert auf die Insel Inishmore und gründete hier ein Einsiedlerkloster. Wenig ist bekannt über das Leben der Mönche. Zurückgezogen, lebten sie von dem kargen Land im schroffen Meeresklima der Inseln. Dennoch gedieh ihr Kloster. Es wurde ein Hort des Wissens und des Glaubens. Ihre bescheidene Pracht bleibt in den Fragmenten mehrerer keltischer Hochkreuze erkennbar. Auch die zunehmend prunkvolle Architektur der Kirchenbauten belegt das Wachstum von Na Seacht dTeampaill auf Inishmore. Schließlich heißt es, zog dieser bedeutende Ort im späteren Mittelalter zahlreiche Pilger an. Hierfür spricht die Überlieferung, die von regelmäßigen Pilgerfahrten berichtet. Hinzu kommt eine Reihe von Gräbern, markiert als die Gräber der sieben Römer. Voraussichtlich handelte es sich hierbei um römische Pilger, die auf Inishmore ihre letzte Ruhe fanden. Jedoch vor allem überlebt die Pilgertradition bis heute.
Der Heilige St. Breacán
Ursprünglich stammte der Heilige St. Breacán aus dem heutigen County Clare. Dort lebte er als Krieger, fand allerdings später zum Glauben. Jener steckte in seiner DNA, denn der Legende nach wurde sein Großvater durch den Heiligen St. Patrick, Irlands Nationalpatron, getauft. St. Breacán kam aus dem nahen Clare nach Inishmore, der größte der Aran Islands, und gründete eine bescheidene Klostersiedlung. Angeblich nachdem er einen bösen Dämon von der Insel besiegte und vertrieb. Derart gereinigt bot der neue Ort des Glaubens den Mönchen alle Möglichkeiten für ein karges, aber im Glauben erfülltes Leben. Letztlich starb der Heilige St. Breacán auf Inishmore. Sein mutmaßliches Grab, geschmückt mit einer verzierten Steintafel und seinem Namen, befindet sich in den Ruinen des Klosters.
Ausflug auf die Aran Islands: Die Seven Churches von Inishmore besuchen
Wer Na Seacht dTeampaill, die Seven Churches der Aran Islands besichtigen möchte, kann dies ganzjährig tun. Der Zutritt zu der Anlage ist frei und sie befindet sich unmittelbar an einer kleinen Straße. Zu vieler Besucher Überraschung ist der Name der Anlage irreführend. Denn anstelle von sieben Kirchen gehören lediglich zwei Kirchengebäude zum einstigen Kloster: Teampall Bhreacáin und Teampall an Phoill. Die Kirche des Breacán und die Kirche in der Senke. Hierfür existieren verschiedene Erklärungen. So könnte Teampall Bhreacáin einst Teil einer Pilgerstrecke von Rom nach Inishmore gewesen sein, auf deren Route sieben Kirchen als Stationen lagen. Andere Interpretationen sagen, dass umliegende Bauwerke mitgezählt wurden, diese jedoch Unterkünfte der Mönche und Pilger waren.
Teampall Bhreacáin und Teampall an Phoill
Teampall Bhreacáin ist das Zentrum der Seven Churches auf den Aran Islands. Sie ist die größere der beiden Kirchenruinen auf Inishmore und geht mutmaßlich auf ein früheres Bauwerk an selber Stelle zurück. Vielleicht auf die ursprüngliche Kirche des Heiligen St. Breacán? Ihr ältester Teil, das Grundgerüst einer kleinen Kirchen, wird auf das 8. Jahrhundert geschätzt. Eine erste Erweiterung lässt sich auf das 10. Jahrhundert datieren. Insbesondere im 13. Jahrhundert fand eine massive Erweiterung statt. Vor allem durch die unterschiedlichen Baustile und architektonischen Merkmale, lässt sich diese Entwicklung über die Zeiten noch heute gut nachvollziehen. Der Umfang der letzten baulichen Erweiterung weist darauf hin, dass das Kloster im Mittelalter stark an Bedeutung gewann. Dagegen ist Teampall an Phoill, die Kirche in der Senke, ein deutliches kleineres und schlichteres Bauwerk. Es wird auf das 15. Jahrhundert datiert. Seinen Namen erlangte es durch seine Lage in einer kleinen Senke im Gelände.
Highlights beim Besuch der Seven Churches auf den Aran Islands
Bei einem Rundgang durch die Anlage der Seven Churches, einer der schönsten Sehenswürdigkeiten auf den Aran Islands, können aufmerksame Augen einige schöne Details und historische Artefakte entdecken. Hierzu zählen die erwähnten Gräber der Sieben Römer und das mutmaßliche Grab des Heiligen St. Breacán selbst. Ein weiteres Grab findet sich, beschriftet als die Ruhestätte des Heiligen Geistes. Was es hiermit auf sich hat, kann lediglich vermutet werden.
Eine Inschrift an der Wand der Kirche des Breacán liest sich OR AR II CONOIN: Bete für die zwei Kanons. Für die einstigen Bedeutung der Klostersiedlung sprechen die Überreste von drei keltischen Hochkreuzen. Diese dienten als Lehrmittel und ihre Kunstfertigkeit strahlte zudem die Bedeutung der Anlage als Stätte der Lehre aus. Leider überlebten nur die Stümpfe, während die prächtigen Reste verschwanden. Die Kreuzreste sind in verschiedene Positionen über die Anlage verteilt.
Die Aran Islands entdecken: Wunderwerk vor der Küste von Galway
Die Seven Churches auf Inishmore sind lediglich ein Highlight, welches einen Besuch der Aran Islands so sehenswert machen. Das natürliche Wunderwerk vor der Küste der Grafschaften Galway und Clare bietet vieles mehr. Hierzu zählen die fantastischen Überreste des Dun Aengus oder das Wurmloch Poll na bPéist an den Klippen der Insel. Mehr Informationen finden sich in unserem Artikel über die Aran Islands.
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