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Midlands Irland Sehenswürdigkeiten

Rund um Lough Ree in Irland

Lough Ree Sehenswürdigkeiten Longford
Written by Neil Saad

Irland ist beherrscht von Gewässern. Umgeben vom Atlantik und der Irischen See, ist es die ewige Brandung, die der Insel ihre Küstenform gab. Doch auch im Binnenland sind Gewässer in Form von Flüssen und Seen allgegenwärtig. Jedoch während das Meer häufig wüst und laut ist, bieten vor allem die Seen eher eine beschauliche Idylle. An ihren Ufern lässt sich verweilen und die beruhigende Atmosphäre einatmen. Dabei liegt die Stille, nur vom Schnattern un gelegentichen Planschen der Wildvögel unterbrochen, wie ein leichtes Tuch über dem flachen Wasser. So auch am Lough Ree in den Midlands von Irland. Als fünftgrößter See der irischen Insel ist er ein besonderes Ausflugsziel für Irlandreisende auf dem Weg in den Nordwesten oder Westen der Grünen Insel.

Der Lough Ree: Beschaulicher See in den Midlands von Irland

Der Lough Ree liegt in den Midlands von Irland. Hierbei bildet er einen natürlichen Teil der Grenze zwischen drei Counties: Westmeath, Longford und Roscommon. Zudem befindet er sich unmittelbar nördlich von Athlone. Die Stadt im County Westmeath ist ein wichtiges Zentrum der Region und voller historischer Sehenswürdigkeiten. Daneben befindet sie sich unmittelbar an der Autobahnachse zwischen Dublin und Galway. Diese hervorragende Lage macht Athlone zur idealen Ausgangsbasis für einen Ausflug rund um Lough Ree.

Der Lough Ree ist Teil des Fluss Shannon, des größten Flusses in Irland. Nach dem Lough Derg ist er der zweitgrößte der zahlreichen Seen, die sich im Flussverlauf bildeten. Wie die meisten dieser Seen besitzt er eine unregelmäßige, eher längliche Form. Insgesamt sind es knapp 34 Kilometer vom Südufer nördlich von Athlone bis zum nördlichsten Teil nahe Lanesborough.

Lough Ree Irland

Seeidylle (Photographer/Creator: Nomos Productions/ Copyright: ©Failte Ireland)

Ein natürliches Seewunder

Rund um den Lough Ree findet sich eine natürliche Landschaft aus Marschen, Sumpf und Waldland. Diese bildet eine Heimat für zahllose Lebewesen, sowohl tierischer als pflanzlicher Art. Selbstverständlich ist der See selbst auch Hort verschiedener Bewohner. Diese lebhafter Natürlichkeit ist der Grund, weswegen sowohl Gewässer als auch die Uferlandschaft einem Schutze unterliegen. Als Special Area of Conservation und Special Protection Area regelt EU-Gesetzgebung die Wahrung der Landschaft und ihrer Bewohner. Insbesondere Wasservögel wie der Zwergtaucher sind hier zu finden und ihre Population schützenswert. Allerdings darf ein Lebewesen in keinem See fehlen. Wie so häufig in Irland halten sich auch am Lough Ree Gerüchte über die Existenz eines Seemonsters hartnäckig. Entdeckt wurde dieses von drei Priestern. Während eines Angelausfluges sichteten sie eine ungewöhnliche und große Gestalt in den Seegewässern. Ihr Bericht über das Monster hielt sich lange in den lokalen Nachrichten.

Inseln im Lough Ree: Einblick in die Geschichte einer Region

Zahlreiche Inseln befinden sich im Lough Ree. Darunter waren einige über die Jahrhunderte bewohnt. Neben einfachen Familien waren es vor allem Mönche, die auf den einsamen Inseln jenseits des Ufers ihre kleinen Klostersiedlungen erbauten. Überreste dieser sind teils heute noch vorhanden. So wie auf Quaker Island (Irisch: Inishcleraun). Die Insel im nördlichen Teil des Sees gilt zudem als Rückzugsort der sagenhaften Queen Mebh und gleichzeitig als Ort ihres Todes. Dagegen befinden sich auf Hare Island im südlichen Seeteil neben Kirchengemäuern ebenfalls Gebäudereste der Hare Lodge. Jene war im 19. Jahrhundert der Sitz des Lord Castlemaine. Zudem hinterließen die Wikinger ihre Spuren. Bekannt ist, dass sie den Shannon hinauf fuhren und Siedlungen und Klöster plünderten. Einen ihrer Goldschätze fand man später auf jener Hare Island.

Den Lough Ree in Irland entdecken

Wer den Lough Ree in Irland entdecken mag, der sollte sich Zeit nehmen. Denn mit ausreichend Muße lässt sich die wunderbare Landschaft  und ihre kleinen Sehenswürdigkeiten am besten erkunden. Für eine Rundfahrt um den See mit kurzen Zwischenstops, Pausen und Spaziegängen reicht ein Ausflugstag. Wer die Zeit mit weiteren Aktivität am See verbinden mag, der plant am besten einen zweiten Tag ein.

Um den See führt keine einzelne Rundstrecke herum. Deshalb folgt man am besten den Hauptstraßen. Davon abgehend führen Nebenstraßen zu einzelnen Aussichtspunkten und historischen Sehenswürdigkeiten. Daneben gibt es kleinere Wälder und Ufergebiete, an denen es sich die Füße vertreten lässt. Spazierwege laden hier zum entspannten Erkunden in. Hinzu kommen kleine Häfen und Anleger, die neben malerischen Aussichten auch die ein oder andere Wasseraktivität vor halten.

Lough Ree Irland

Einatmen und die Natur rund um den See entdecken (Photographer/Creator: Brian Morrison/ Copyright: ©TourismIreland)

Aussichtspunkte am Lough Ree in Irland

Bereits ein kurzes Stück nach dem Start in Athlone bietet die Hodson Bay am Südwestufer mit dem kleinen Pier ein schönes Aussichtspanorama. Im Sommer findet sich hier zudem ein Wasserpark in dem sich vor allem Familien mit Kindern austoben können. Weiter entlang des Westufers kommen mit der Landzunge von Rindoon sowie dem kleinen Pier bei Portrunny zwei weitere Aussichtspunkte. Dazu befinden sich hier alte Ruinen, die es zu entdecken gilt.

Im Norden des Lough Ree liegt der Ort Lanesborough. Hier fließt der Shannon in den See, der sich rasch nach Ost und West verbreitert. Am kleinen Hafen von Lanesborough befindet sich The Portal. Hinter der Kunstformation liegt der schönste Ausblick auf die sich ausbreitende Seenlandschaft. Die Ostseite des Sees hinab folgt Barley Harbour. Jene Bucht gilt als die vielleicht idyllischste des gesamten Sees. Schließlich, kurz vor dem Ende der Rundfahrt in Athlone, befindet sich Quigley’s Marina. Ein weiterer traumhafter Ausblick auf die südliche Seeregion sowie den dahinter liegenden Arm des Sees.

Historische Sehenwürdigkeiten rund um den Lough Ree in Irland

Jahrhunderte von Siedlungsgeschichte haben rund um den Lough Ree in Irland ihre Spuren hinterlassen. Nicht nur auf den Inseln. Diese Spuren lohnen einen Halt auf der Erkundungstour, denn sie geben einen authentischen Einblick in die Tiefen der Historie. Schon ein kurzes Stück hinter der Hodson Bay steht das Moyvannon Castle. Die Gebäude datieren ursprünglich auf das 16. Jahrhundert. Nach Renovierungen im 20. Jahrhundert befindet es sich im Privatbesitz.

Weiter nördlich am Ostufer des Sees liegt die Landzunge Rindoon. Hier können zu Fuß die beeindruckenden Ruinen des einstigen Rindoon Castle, des umliegenden mittelalterlichen Dorfes sowie die runden Mauern einer alten Mühle bestaunt werden. Zusammen mit dem kurzen Marsch über die Felder der idyllischen Landzunge ist dies ein besonders empfehlenswerter Halt.

Wiederum nur eine kurze Strecke nördlich liegt Portrunny. Ein uralter Friedhof samt Kirchenruine bilden das Zentrum der winzigen Siedlung am Seeufer. Hinzu kommt die heilige Quelle des St. Diarmuid. Dieser gründete im 6. Jahrhundert die Klostersiedlung auf Inishclearaun.

Letztlich im Südosten des Sees liegt Saint’s Island. Verbunden mit dem Ufer über einen Deich, sind hier die Überreste eines Franziskanerklosters zu finden. Noch heute lassen sich einige der architektonischen Besonderheiten der Kirchenbauten gut erkennen.

Saints Island Lough Ree Irland

Saint’s Island (Photographer/Creator: Micheal Howard/ Copyright: ©Fáilte Ireland/Tourism Ireland)

 

Zu Fuß unterwegs am Lough Ree

Um die Idylle des Lough Ree in Irland aufzunehmen, reicht ein kurzer Spaziergang entlang des Seeufers. Hierzu finden sich verschiedene Stellen rund um den See. Hierunter sind zwei besonders empfehlenswert. Dabei ist der St. John’s Wood nahe der Mittelaltersiedlung auf der Landzunge Rinoon einer der wenigen uralten Wälder Irlands. Das heute 260 Acre umfassende Waldgebiet gilt als seit der Eiszeit durchgängig bewachsen. Ein kurzer eineinhalb Kilometer langer Waldpfad führt durch einen kleinen teil dieses beeindruckenden Waldes am Seeufer. Er startet bei Lecarrow nahe der Rindoon-Halbinsel. Eine gänzlich andere Flora und Fauna findet sich auf dem Cloonlarge Loop nahe des Dorfes Kilteevan. Er bringt seinen Besuchern auf über sechs Kilometern die Schönheit einer ausgiebigen Moorlandschaft nahe.

Zahlreiche Aktivitäten: Angeln, Schwimmen und Bootsfahrten

Um mehr Zeit am Lough Ree in Irland zu verbringen, sind weitere Aktivitäten rund um den See möglich. Hierzu zählt vor allem das Angeln. Denn verschiedene Fischarten wie Forelle und Hecht fühlen sich in den sauberen Fluten so wohl wie der sprichwörtliche Fisch im Wasser. Zu den Vorschriften zum Angeln im Lough Ree findet sich eine Übersicht auf der Webseite von Fishing Ireland.

Aufgrund der guten Wasserqualität ist Schwimmen im Lough Ree möglich. Wie die meisten Seen in Irland hat er eine dunkle Farbe aufgrund des vorherrschenden Torfbodens. Dadurch ist die Durchsichtigkeit beeinträchtigt und Vorsicht geboten, wo der Grund nicht erkennbar ist. Übrigens: Der Rekord um den See der Länge nach zu Durchschwimmen liegt bei 13 Stunden für die 34 Kilometer.

Natürlich ist jede Form von Bootfahren auf dem See sehr beliebt. Private Anbieter chartern in den Sommermonaten regelmäßig Ausflugsfahrten von den Marinas und kleinen Häfen rund um den See. Daneben sind Kajaks populär.

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Über den Autor

Neil Saad

Bereits seit 2009 bereiste ich Irland mehrmals im Jahr und zu jeder Jahreszeit. Im Herbst 2021 zog ich schließlich auf die Grüne Insel und lebe seit dem im Kingdom of Kerry. Besonders das Wandern in Irland hat es mir hier angetan und so erkunde ich zu Fuß die irischen Gebirge und Wanderwege. Aber auch auf klassischen Road Trips liebe ich es, das Land immer wieder neu zu entdecken. Dabei bevorzuge ich das Prinzip des Slow Travel, denn gerade in Irland ist weniger ganz oft so viel mehr. Mit der Liebe zur grünen Insel kam auch der Wunsch, über Land und Leute zu schreiben und möglichst viele Menschen daran teilhaben zu lassen.

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