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Glenmacnass Waterfall in den Wicklow Mountains

Glenmacnass
Written by Nadja Uebach

Die Straße schlängelt sich in engen Kurven durch die sanften Hügel der Wicklow Mountains. Die Luft ist frisch und riecht nach feuchter Erde und einem Hauch von Sonnenschein, während sich in der Ferne der Nebel langsam über der endlos erscheinenden Moorlandschaft lichtet. Am Ende des Tales wird der Blick wie magisch von einem Wasserfall angezogen, der sich seinen Weg über einen felsigen Hang bahnt. Aus rund 80 Metern Höhe stürzt das Wasser des Glenmacnass River spektakulär in die Tiefe und ist so ein echtes Highlight der malerischen Landschaft in Irlands Südosten. Wie ihr den Glenmacnass Waterfall am besten entdeckt und was es in der Region außerdem zu sehen gibt, erfahrt ihr in den nächsten Zeilen!

Der Glenmacnass Waterfall im Wicklow Mountains Nationalpark

Weniger als eine Stunde südlich von Dublin bietet die unberührte Weite des Wicklow Mountains Nationalparks ein entspanntes Kontrastprogramm zum bunten Treiben in der irischen Hauptstadt. Neben Glendalough, Lough Tay und Sally Gap gehört auch der Glenmacnass Waterfall und das gleichnamige Tal zu den schönsten Ecken dieser Gegend.

Am besten folgt man der Old Military Road (R115) einmal durch die Berge. Diese historische Straße wurde im frühen 19. Jahrhundert von den Kolonialherren angelegt, um die Wicklow Mountains militärisch besser kontrollieren zu können. Heute führt sie durch einige der atemberaubendsten Landschaften Irlands und ist besonders bei Wanderern, Fotografen und Naturliebhabern beliebt.

Wandern rund um den Glenmacnass Wasserfall

Für alle, die die Schönheit der Region zu Fuß erkunden möchten, gibt es zahlreiche Wanderwege. Besonders empfehlenswert ist eine Route, die nach einem Besuch am Wasserfall in die Berge führt.

Start- und Endpunkt der Tour liegen am Wanderparkplatz oberhalb des Glenmacnass Waterfall. Nachdem man die Aussicht vom oberen Ende des Wasserfalls über das Tal genossen hat, geht es am Glenmacnass River etwa 100 Meter flussaufwärts. Hier kann man den Fluss anhand von Trittsteinen überqueren, denn eine Brücke sucht man vergeblich. Von der anderen Seite des Ufers aus schlängelt sich ein schmaler Pfad durch die Moorlandschaft bergauf, bis man nach moderaten Steigungen schließlich den 817 Meter hohen Gipfel des Tonelagee erreicht. Hier hat man das Gefühl, den gesamten Nationalpark zu überblicken. Viel interessanter ist jedoch der Blick auf Lough Ouler – Irlands Herz-See.

Nach einer kurzen Pause umrundet man den herzförmigen See und steigt auf der anderen Seite schließlich wieder zum Fluss und Parkplatz hinab.
Für diese rund 8 Kilometer lange Wanderung sollte man rund 3 Stunden einplanen. Beste Wanderzeit ist im Sommer, wenn der Grund weniger feucht und der Wasserpegel des Flusses nicht allzu hoch ist.

Weitere lohnenswerte Wanderwege

Die Wicklow Mountains und vor allem die Gegend rund um den Glenmacnass Waterfall sind ein wahres Wanderparadies. Ganz besonders lohnen sich die folgenden Touren.

  • Glenmacnass-Glendalough Rundweg (ca. 12 km, 4 bis 5 Stunden): Diese anspruchsvolle Wanderung führt von Glenmacnass über die Hügel und Täler der Wicklow Mountains bis nach Glendalough. Der Weg verläuft durch unberührte Natur mit weiten Moorlandschaften, malerischen Wäldern und atemberaubenden Ausblicken auf das Glendalough-Tal. Besonders beeindruckend ist der Abstieg in das Tal mit Panoramablick.
  • Wicklow Way (insgesamt ca. 130 km, individuell anpassbar): Der Wicklow Way ist einer der bekanntesten Fernwanderwege Irlands und erstreckt sich von Dublin nach Clonegal. Ein beliebter Abschnitt führt von Glenmacnass nach Laragh (ca. 14 km, 5 Stunden) und bietet eine abwechslungsreiche Landschaft mit Bergen, Wäldern und weitläufigen Moorgebieten.

Wer keine Lust oder Zeit zum Wandern hat, der hat den besten Blick auf den Wasserfall übrigens von der Straße aus. Dafür einfach vom Parkplatz aus rund 500 Meter am Straßenrand in Richtung Laragh laufen und zurückblicken. Achtung: Es gibt hier keinen Gehweg, daher unbedingt auf Autos und andere Verkehrsteilnehmer achten.

Geschichte und Geografie: Mehr als nur ein Wasserfall

Glenmacnass Waterfall

© Sonder Visuals, Fáilte Ireland

Der Glenmacnass-Wasserfall ist nicht nur landschaftlich beeindruckend, sondern auch geologisch interessant. Er wurde über Jahrtausende durch Gletscher geformt, die die heutige Landschaft der Wicklow Mountains prägten. Der Glenmacnass River entspringt in den Hochmooren der Wicklow Mountains und schlängelt sich durch die raue, wilde Natur, bevor er in den Wasserfall übergeht.

Die bereits erwähnte Old Military Road, die direkt am Wasserfall vorbeiführt, erzählt von einer bewegten Vergangenheit. Im frühen 19. Jahrhundert errichtet, diente sie der britischen Armee dazu, irische Rebellenbewegungen im rauen Gelände der Wicklow Mountains besser bekämpfen zu können. Heute erinnert wenig an diese kriegerische Zeit – stattdessen herrscht hier eine fast meditative Ruhe, die den Geist sofort entspannt.

Glenmacnass Waterfall und Umgebung: Weitere Highlights in der Nähe

Ein Besuch des Glenmacnass Waterfall lässt sich hervorragend mit anderen Sehenswürdigkeiten in den Wicklow Mountains kombinieren. Ganz oben auf der Liste sollte dabei Glendalough stehen. Die historische Klosteranlage aus dem 6. Jahrhundert ist eines der kulturellen und spirituellen Zentren Irlands. Die Ruinen der Anlage mit dem berühmten Rundturm liegen eingebettet in einem Tal in der Nähe zwei wunderschöner Seen. Neben dem historischen Erbe bietet Glendalough zahlreiche Wanderwege, darunter den beliebten Spinc Walk, der atemberaubende Ausblicke auf das Tal ermöglicht.

Ein fast schon ikonischer Zwischenstopp im Nationalpark ist Lough Tay. Dieser tiefschwarze, von hohen Klippen umrahmte See verdankt seinen Beinamen „Guinness Lake“ nicht nur der berühmten Guinness-Familie, der das Land entlang des Ufers gehört, sondern auch seinem Aussehen, das stark an ein Pint of Guinness erinnert. Der Aussichtspunkt an der Military Road bietet ein unvergessliches Panorama und ist ein beliebtes Fotomotiv.

Etwas weiter südlich liegt Laragh, ein charmantes Dorf, das als Tor der Wicklow Mountains gilt und der perfekte Ausgangspunkt für Entdeckungstouren ist. Hier kann man sich nach einer ausgiebigen Wanderung mit herzhaften Gerichten und einem wohlverdienten Pint of Guinness stärken.

Wer nicht genug von Wasserfällen bekommt, auf den wartet nur rund 30 Minuten vom Glenmacnass Waterfall der höchste Wasserfall Irlands. Mit einer beeindruckenden Höhe von 121 Metern sorgt der Powerscourt Waterfall nicht selten für Gänsehautmomente. Der angeschlossene Park lädt zum Spazierengehen und Verweilen ein und ist besonders bei Familien sehr beliebt.

Powerscourt Waterfall in Co Wicklow © Tourism Ireland by Brian Morrison

Tipp: Die schönsten Wasserfälle in Irland haben wir hier für Euch gefunden.

Glenmacnass Waterfall: Beeindruckende Naturgewalt in Wicklow

Der Glenmacnass Waterfall ist weit mehr als nur ein beeindruckendes Fotomotiv – er ist ein Ort der Stille, an dem einem die eindrucksvolle Gewalt der Natur nur allzu bewusst wird. Egal, ob man die Aussicht von der Straße aus auf sich wirken lässt, oder sich auf eine ausgiebige Wanderung in die Weite und Einsamkeit des Wicklow Mountains Nationalparks verabschiedet, der Wasserfall und seine Umgebung sind Orte, die berühren.

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Über den Autor

Nadja Uebach

Da ich seit 2008 auf der grünen Insel lebe, bedeutet Irland für mich in erster Linie Alltag. Wenn ich nicht mit meinem Laptop bewaffnet in einem Café oder Zuhause sitze und schreibe, findet man mich höchstwahrscheinlich mit meinen drei Kindern am Strand. Die Natur, die Kultur und insbesondere die Menschen sorgen dafür, dass sich in unseren Alltag immer wieder ein bisschen Magie einschleicht. Diese besondere irische Alltagsmagie versuche ich in meinen Texten in Worte zu fassen.

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