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Dunree Head: Das alte Fort auf der Halbinsel Inishowen

Fort Dunree Head Inishowen Donegal
Written by Neil Saad

Das County Donegal und insbesondere die Halbinsel Inishowen sind populär für ihre spektakulären Küsten. Neben dem Malin Head, Irlands nördlichstem Vorland, ist der Dunree Head eine weitere magische Landzunge auf Inishowen. Am Westrand der Peninsula gelegen, überblickt sie den großen Lough Swilly im Westen und die Urris Hills im Osten. Allerdings ist es nicht nur die kaum beschreibliche Küstennatur, die einen Besuch lohnenswert macht. Daneben befindet sich auf den schroffen Klippen am Rande der Halbinsel Inishowen das Fort Dunree. Dabei geht die alte Militäranlage auf die Anfänge des 19. Jahrhunderts zurück. Heute ein Museum, ist es ein wunderbares Ausflugsziel auf der Rundreise durch den nördlichsten Teil der Grünen Insel.

Der Dunree Head auf der Halbinsel Inishowen in Donegal

Der Dunree Head liegt am westlichsten Punkt der Inishowen-Halbinsel im County Donegal. Die Landzunge ragt in den Lough Swilly hinein, dessen Wassermassen die Peninsula vom benachbarten Fanad Head abtrennen. Raue Klippen kennzeichnen den Umriss des Vorlandes. Im Norden schließt sich die Dunree Bay an, eine kleine Bucht mit einem feinen Sandstrand. Dieser endet an den Ausläufern der Urris Hills. Das kleine Gebirge erstreckt sich in nordöstliche Richtung und dominiert die Aussicht vom Dunree Head in Richtung Norden. Dagegen schweifen die Blicke der Besucher in Richtung Westen und Süden über die blauen Fluten des Lough Swilly. Jenseits sind die Ufer des Fanad Head sichtbar. Die nächste, größere Siedlung ist Buncrana, gute 10 Kilometer südlich. Nach Nordosten, entlang der Urris Hills, gelangen Reisende nach Clonmany und in Richtung des Malin Head. Diese Route ist Teil der Inishowen 100, der Panoramastraße welche entlang der Wunder der Halbinsel führt.

Der Lough Swilly selbst war schon früh für Militärschiffe ein sicherer Hafen. Dabei machte die exponierte Lage den Dunree Head zu einem attraktiven Standort für das Militär. Schließlich entstand zu Beginn des 19. Jahrhunderts, unter dem Eindruck der Napoleonischen Kriege, das erste Dunree Fort auf der Halbinsel Inishowen in Donegal.

Fort Dunree Donegal

Das alte Fort und die moderneren Bauwerke samt Museum (Photographer/Creator: Martin Fleming/ Copyright: ©Failte Ireland

Das Dunree Fort auf Inishowen in Donegal

Das Dunree Fort entstand als Befestigungsanlage auf dem Dunree Head auf der Halbinsel Inishowen im County Donegal. Hierbei war es eine der zahlreichen Anlagen, mit denen das englische Militär die irische Insel gegen eine französische Invasion unter Kaiser Napoleon absicherte.

Dunree Fort: Geschichte einer Militäranlage auf der Halbinsel Inishowen

Napoleon und seine Armee betraten nie den irischen Boden. Dennoch hinterließen die Napoleonischen Kriege (1803 bis 1815) in Irland ein Vermächnis. Entlang der Küste entstanden zahlreiche Wachtürme und Befestigungsanlagen, die Ausschau nach den vermeindlichen Invasoren hielten. Dabei war der Lough Swilly aufgrund seiner strategischen Vorzüge für die Engländer besonders schützenswert. So entstand an zentraler Stelle, dem Dunree Head eine große und starke Anlage in Form eines Martello Towers, besetzt mit englischen Soldaten in Erwartung französischer Schiffe.

Jene kamen nie, doch das Fort blieb ein wichtiger Stützpunkt der englischen Armee im Nordwesten des besetzen Irlands. Selbst über die irische Unabhängigkeit im Jahr 1921 hinaus. Denn der Lough Swilly und das Dunree Fort auf der Halbinel Inishowen in Donegal wurden nach den Unabhängigkeitsvereinbarungen zu einem Treaty Port. Hierbei handelte es sich um besondere Häfen, die aufgrund ihrer strategischen Bedeutung zunächst noch unter englischer Kontrolle verblieben. Erst 1938 endete die Zeit der Treaty Ports. Die Anlage am Lough Swilly ging an das irische Militär über.

Im Laufe der fast 200 Jahre seit seinem Bau, unterlief das Fort verschiedenen Umbauten. Zunächst wurde der Martello Tower durch eine neue, Bastion umgeben und verstärkt. Raum für größere und modernere Kanonen kam hinzu. Über die Jahre wurden diese immer wieder der neuesten Technologie angepasst. Schließlich verschwand Anfang des 20. Jahrhunderts der altmodische Martello Tower. Ihn ersetzte das heute sichtbare Bauwerk. Später folgten weitere Barrackengebäude, die heute als Ruinen auf dem Gelände erhalten sind.

Fort Dunree Barracks

Die alten Barracken am Fort Dunree (Photographer/Creator: Gareth Wray Photography/ Copyright: ©Gareth Wray)

Das Museum besichtigen

Wer das Dunree Fort auf der Halbinsel Inishowen im County Donegal besichtigt, der tritt eine Reise durch die lokale und globale Militärgeschichte an. Doch ein Besuch bietet viel mehr. Denn allein die Aussichten von dem erhöhten Vorland mit seinen steilen Klippen sind den Ausflug an den Lough Swilly wert. Dabei bietet das Museum einen spannenden Überblick über die weltweiten Entwicklungen rund um die mächtige Befestigungsanlage. Schwerpunkt ist die Zeit des 2. Weltkrieges. Während diesem bewachten irische Soldaten den Lough Swilly um die Neutralität Irlands zu wahren. Das Museum erzählt seit 1986 die vielen Geschichten anhand von aufbereiteten Informationen und Artefakten.

Ein Highlight der anderen Art ist ein Rundgang durch den Außenbereich des Forts. Hier befinden sich die schlichten Unterkünfte der Soldaten aus der Zeit des 2. Weltkrieges. Heute größtenteils verfallen, besitzt der Ort die unwirkliche Atmosphäre eines echten Lost Places.

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Über den Autor

Neil Saad

Bereits seit 2009 bereiste ich Irland mehrmals im Jahr und zu jeder Jahreszeit. Im Herbst 2021 zog ich schließlich auf die Grüne Insel und lebe seit dem im Kingdom of Kerry. Besonders das Wandern in Irland hat es mir hier angetan und so erkunde ich zu Fuß die irischen Gebirge und Wanderwege. Aber auch auf klassischen Road Trips liebe ich es, das Land immer wieder neu zu entdecken. Dabei bevorzuge ich das Prinzip des Slow Travel, denn gerade in Irland ist weniger ganz oft so viel mehr. Mit der Liebe zur grünen Insel kam auch der Wunsch, über Land und Leute zu schreiben und möglichst viele Menschen daran teilhaben zu lassen.

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