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Irische Mythologie

Die Mythen und Legenden der Cliffs of Moher

Written by Jessica Jirschik

Die Klippen von Moher sind einer der spektakulärsten Orte Irlands und an sich schon eine Faszination. Die 214 Meter ins Meer herabfallenden Klippen, das Kreischen hunderter Wasservögel, der rasch vom Meer aufziehende Nebel – all das entfürt Besucher von Moher in eine magische Welt. Kein Wunder, dass sich um diesen Ort zauberhafte Sagen ranken. Wir verraten Euch die Mythen und Legenden der Cliffs of Moher.

Die Mythen und Legenden der Cliffs of Moher

Über acht Kilometer erstrecken sich die Klippen von Moher im County Clare entlang der Atlantikküste. Neben atemberaubenden Ausblicken auf den Ozean und Blick auf seltene Vogelarten wie den Basstölpel, die Dreizehenmöwen und den Tordalke, ranken sich um die Klippen auch zahlreiche Mythen und Legenden.

Sprung der Fohlen

Alles begann mit der Ankunft von St. Patrick. Der Missionar kam auf die Grüne Insel, um das Christentum in einem Irland zu verbreiten, in dem die Menschen noch fest an die Existenz mehrerer Gottheiten glaubten und Zauberei an er Tagesordnung war. Zu dieser Zeit soll auch das Volk der Tuatha De Danann in Irland gelebt haben. Das von der Göttin Danu abstammende Volk soll im Besitz uralten Wissens und magischer Kräfte gewesen sein. Natürlich waren die Tuatha De Danann alles andere als begeistert von Patricks Bemühungen, Irland zu christianisieren.

Doch der Fremde war überzeugend und bald schon kehrten die Iren den alten Gottheiten den Rücken zu. Unter ihrer Bedrängnis verwandelten sich die Tuatha De Danann in Pferde, in deren Gestalt sie Zuflucht in den Höhlen von Kilcornan suchten. Dort lebten sie unzählige Jahrhunderte im Verborgenen. Irgendwann entstiegen den Höhlen sieben Fohlen. Aber nach der langen Zeit der Dunkelheit wurden sie durch das Sonnenlicht geblendet und stürzten beim Galopp entlang der Klippen von Moher in die Tiefe. Noch heute ist der Ort als „Aill Na Searach“ oder „Die Klippe der Fohlen“ bekannt.

Die unerwiderte Liebe der Hexe

Hag's Head bei den Cliffs of Moher

© Chris Hill Photographic 2007 +44(0) 2890 245038

Eine weitere Legende der Cliffs of Moher handelt von der Hexe Mal und dem tapferen Krieger Cú Chulainn. Mal liebte den Krieger heiß und innig, leider wurde ihre Liebe nie erwidert. Das machte sie besessen und grausam. Die Hexe folgte dem Krieger durch das ganze Land bis zu einer Region bei den Cliffs of Moher, wo der Fluss Shannon mündet. In seiner Verzweiflung sprang Cú Chulainn auf eine Insel, die als Diarmuid und Grainne’s Rock bekannt ist.

Als ein heftiger Windstoß aufkam, versuchte Mal sich das Element zu nutze zu machen, um ebenfalls auf die Insel zu gelangen. In dieser Zeit sprang Cú Chulainn schnell zurück zum Festland, während Mal in die Felsen im Meer stürzte. Lange Zeit befleckte ihr Blut die Steine, weshalb die Bucht noch heute ihren Namen trägt und als Miltown Malbay bekannt ist. Die Felsen von Hag’s Head zeigen Mals Profil und erinnern an die tragische Legende.

Die Meerjungfrau von Moher

Diese Legende erzählt von einem Fischer, der in der Nähe der Cliffs of Moher seine Angel auswarf, als er eine wunderschöne Meerjungfrau sah. Er verliebte sich auf den ersten Blick in sie und verwickelte die Nixe in ein Gespräch. Dabei fand er heraus, dass es ihr ohne den magischen Umhang, den sie bei sich trug nicht möglich war, ins Wasser zurückzukehren. Wahnsinnig vor unerfüllter Sehnsucht stahl der Fischer der Meerjungfrau von Moher ihren magischen Umhang und floh damit zu seinem Haus. Die Meerjungfrau folgte ihm voller Verzweiflung, doch konnte ihren Umhang nicht finden.

Hilflos in einer Welt, die sie nicht kannte und völlig allein, willigte sie in ihrer Verzweiflung ein, die Frau des Fischers zu werden. Viele Jahre vergingen und das ungleiche Paar bekam sogar einen Sohn und eine Tochter. Doch das Leben an Land war nichts für das mystische Wesen und die Meerjungfrau von Moher wurde mit jedem Tag unglücklicher. Eines Tages entdeckte sie den Umhang in einer verborgenen Truhe. Voller Glück warf sie ihn über ihre Schultern und floh, ohne einen Blick zurück, wieder ins Meer. Der Fischer und ihre gemeinsamen Kinder haben die Meerjungfrau nie wieder gesehen.

Die verlorene Stadt Kilsteifen

Wer glaubt, dass Atlantis die einzige Legende einer versunkenen Stadt ist, irrt. Auch bei den Klippen von Moher soll es eine solche Stadt gegeben haben. Sie trug viele Namen, darunter Cill Stuifin, Kilstpheen, Kilstuitheen, Cill Stuithin und Cill Stuifin. Laut der Legende besaß die Stadt Kilsteifen einen Häuptling, der den goldenen Schlüssel bewachte, der zu den Stadttoren gehörte. Irgendwann ging der Schlüssel verloren, woraufhin Kilsteifen im Meer versank. Noch heute ruht die verlorene Stadt am Grund des Meeres bei den Cliffs of Moher, bis zu dem Tag, an dem der verlorene Schlüssel wieder auftaucht.

Legenden erzählen, dass der Schlüssel sich unter dem Grabstein mit der Ogam-Inschrift auf Slieve Callan, östlich von Milltown Malbay befindet. Andere reden von einem unbekannten See auf einem Berggipfel. Es soll Menschen geben, die Kilsteifen bei bestimmten Witterungsbedingungen unter der Wasseroberfläche erstrahlen gesehen haben. Eine andere Sage warnt davor, dass die Stadt alle 7 Jahre über Wasser steigt und alle mit sich in die Tiefe reiß, die sie sehen. Grundlage für die Legende bilden überschwämmte Wälder und Moore innerhalb des Riffs der Lisacannor Bay.

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Über den Autor

Jessica Jirschik

Wenn es wahr ist, dass wir schon einmal gelebt haben, dann war mein Zuhause definitiv Irland. Seit meiner Jugend zog mich ein undefinierbarer Sog auf die Grüne Insel, doch erst 2017 konnte ich meinen Traum, einer Irlandrundreise wahrmachen. Seitdem ist der Sog nur noch stärker geworden. Wenn es regnet, denke ich an Irland. Im Pub kann es für mich nur Guinness sein. Laute Musik, Geschichten und Gesseligkeit gehören für mich zum Glücklichsein. Im Herzen bin ich eine waschechte Irin.

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