Kaum eine irische Region atmet derart viel Geschichte wie das Boyne Valley in Irlands historischem Osten. 9.000 Jahre Menschheitsgeschichte lassen sich entlang des Flusses Boyne entdecken. Dazu bietet das Flusstal zwischen irischer See und Midlands eine wundervolle Landschaft. Irland wie aus dem Bilderbuch. Die beste Option, diese Region zu erkunden, ist eine Fahrt auf dem Boyne Valley Drive. Auf 190 Kilometern führt die Route entlang der schönsten Sehenswürdigkeiten. Kommt mit auf eine Reise auf dem Boyne Valley Drive!
Inhaltsverzeichnis
Das Boyne Valley in Irlands historischem Osten
Das Boyne Valley liegt in der Grafschaft Meath in Irlands historischem Osten. Hierbei ist sie lediglich einen Katzensprung von Dublin entfernt und mit zahlreichen Sehenswürdigkeiten bestückt. Dadurch ist das Flusstal ein großartiges Ziel für die nächste Irland-Rundreise. Zudem blickt die Region tief in das geschichtliche Herz Irlands. Angefangen mit Jahrtausende alten Steinzeitgräbern über frühchristliche Glaubensstätten bis zu geschichtsträchtigen Schlachtfelder: Nirgendwo ist irische Geschichte greifbarer.
Der Boyne Valley Drive startet in der Küstenstadt Drogheada. Dabei führt er Reisende über 190 Kilometer von Sehenswürdigkeit zu Sehenswürdigkeit. Hierbei empfiehlt es sich für entspanntes Entdecken, die Tour auf mehrere Tage aufzuteilen. Denn einige der Highlights laden zum längeren Verweilen ein.
Der Start des Boyne Valley Drive: Von Drogheada nach Slane
Sowohl Startpunkt als auch Zielort für den Boyne Valley Drive ist die Stadt Drogheada. Eine Erkundung des Ortes ist sehr zu empfehlen. Als Wikingersiedlung im ersten Jahrtausend gegründet, bietet Drogheada zahlreiche sehenswerte Bauwerke. Darunter ist das Millmount Fort, zurückreichend bis in das 13. Jahrhundert, eines der bekanntesten.
Von Drogheada aus sind es lediglich zehn Minuten zur nächsten Sehenswürdigkeit. Der einstige Klosterbezirk Monasterboice ist ein imposanter Ort. Dabei sind der gut erhaltene Rundturm und die verschiedenen Kirchenruinen schon aus der Ferne sichtbar. Zwischen den alten Gemäuern wandelt es sich wie durch ferne Zeiten.
Ähnlich verhält es sich mit der Old Mellifont Abbey. Hierbei ist die Abtei aus dem 12. Jahrhundert die erste Abtei des Zisterzienser-Ordens in Irland. Gleichzeitig ist sie ein Musterbauwerk für die vielen weiteren Abteien, die in der Folge durch den Orden entstanden. Dadurch ist sie geschichtlich ein äußerst bemerkenswertes Bauwerk. Außerdem sind ihre Ruinen heute noch imposant und vermitteln gut die einstige Größe der Abtei.
Erneut nur zehn Minuten sind es von der Old Mellifont Abbey nach Slane. Insbesondere das dortige Slane Castle ist eine wichtige Sehenswürdigkeit der Region. Nicht nur historisch, sondern auch kulturell erzeugt es mit seinen Großkonzerten seit Jahrzehnten Aufmerksamkeit. Aber auch kleinere Events machen Slane besonders. Insbesondere das Halloween-Festival lohnt einen Besuch. Dazu entsteht auf dem Grund des Slane Castles seit geraumer Zeit ein eigener Irish Whiskey. Sláinte!
Von Slane nach Kells
Die nächste Etappe auf dem Boyne Valley Drive verläuft von Slane nach Kells. Dabei befinden sich unterwegs kleinere Highlights, die einen Zwischenstopp absolut lohnen. Hierbei ist es insbesondere frühe Kirchengeschichte, die ihre Schatten über das Land wirft. Mit der Ardmulchan Church, dem Donaghmore Rundturm und der Donaghpatrick Church liegen direkt drei einstige Kirchengemäuer auf der Route. Ihre Geschichte reicht zurück bis zum Heiligen St. Patrick, der am Ort des Donagmore Rundturms angeblich eine frühe Klostersiedlung gründete. Landschaftlich attraktiv liegt die Ardmulchan Church, unmittelbar am Fluss Boyne. Von der Anhöhe aus bietet sich ein großartiger Ausblick über das Flusstal.
Zwischen diesen frühchristlichen Stätten liegt die kleine Stadt Navan. Sie liegt an der Flussbiegung des River Boyne. Der Ort eignet sich ideal für einen kurzen Aufenthalt oder als Etappenziel während der Rundreise. Dabei lässt es sich in der entspannten Atmosphäre von Navan herrlich entspannen.
Wiederum geschichtsträchtiger wird es in Kells. Namentlich vor allem für das legendäre Book of Kells, ausgestellt im Trinity College von Dublin, bietet Kells deutlich mehr. Insbesondere die keltischen Hochkreuze in der alten Klostersiedlung gehören zum Pflichtprogramm bei einem Besuch des Ortes.
Highlights auf dem Boyne Valley Drive: Loughcrew Cairns und Trim Castle
Hinter Kells führt das Tal in die irischen Midlands. Nahe der Grenze zur Nachbargrafschaft Westmeath befinden sich die Loughcrew Cairns. Die alten Grabkammern gelten als über dreitausend Jahre alt. Dabei besteht der gesamte Komplex aus 25 Fundstellen in unterschiedlich gut erhaltenem Zustand. Besonders bemerkenswert sind die Gravuren, die an einigen der zum Bau verwendeten Steinen entdeckt wurden. Der Komplex gibt ein faszinierendes Bild der frühen Menschheitsgeschichte und Gräberkultur in Irland.
Von den Loughcrew Cairns ist eine gute halbe Stunde Fahrt nach Trim. Während der Ort vor allem für das gleichnamige Trim Castle bekannt ist, bietet er daneben weitere Besichtigungspunkte. Jedoch ist das Trim Castle unwidersprochen die bedeutendste Sehenswürdigkeit im Ort. Einst als größte Festung Europas bekannt, sind die Überreste der Anlage auch heute imponierend. In Trim treffen Reisende nach dem kurzen Ausflug in richtung Midlands wieder auf den Boyne River. Die Reise geht von hier aus ihrem Ende entgegen. Doch noch warten spannende Sehenswürdigkeiten auf ihre Entdeckung.
Irlands historischer Osten: Hill of Tara und Newgrange
Hinter Trim ist es an der Zeit, vollständig in die Tiefen der irischen Geschichte einzutauchen. Zunächst nimmt der Boyne Valley Drive seine Gäste mit in die Zeit der irischen Hochkönige. Der Hill of Tara ist zwanzig Minuten von Trim entfernt. Dabei ist er einer der mystischsten Orte Irlands und einstiges Machtzentrum der Herren der Grünen Insel.
Zurück in die Zeit vor den irischen Hochkönigen geht es einige Kilometer weiter westlich. Dort wartet das Brú na Boinne, das steinzeitliche Epizentrum Irlands. Herzstück ist Newgrange, die beeindruckende Grabanlage. Allerdings gehören mit Knowth und Dowth weitere, nicht minder bedeutende Grabanlagen zum Komplex des Brú na Boinne.
Nicht ganz so weit in der Vergangenheit liegen die Geschehnisse auf dem einstigen Feld der Schlacht am Boyne. Jedoch waren jene Ereignisse aus dem Jahr 1690 nicht minder bedeutsam. Vielmehr prägte der Ausgang der Schlacht die irische Geschichte bis zum heutigen Tage.
Die Reise auf dem Boyne Valley Drive endet wieder in Drogheada. Wer während der Rundreise richtig Lust auf Irlands historischen Osten bekam, den erwartet an der Ostküste noch viel mehr. Das County Louth, nördlich des Flusstals entführt weiter in die irische Geschichte, aber auch die irische Mythologie. Dagegen bietet die südlich gelegene Küste von Dublin überraschend viel Abwechslung abseits des Großstadttrubels.
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