Irische Mythologie

Leprechaun – Der irische Kobold

Leprechauns
Written by Ina Brecheis

Der Leprechaun ist neben Harfe und Kleeblatt das bekannteste Wahrzeichen Irlands. Der irische Kobold ist in den Mythen und Legenden der Grünen Insel verwurzelt und gilt als Schuhmacher der Feen. Außerdem hortet er Goldmünzen, die er am Ende des Regenbogens versteckt. Hier erfahrt Ihr alles rund um den Mythos des gewitzten Leprechaun.

Leprechauns – Schuhmacher der Feen

Irland ist seit jeher ein Land, reich an Mythen und Legenden. Kobolde und Feen waren und sind fester Bestandteil des Alltagsglaubens und Aberglaubens der irischen Bevölkerung. Das Wort Leprechaun (irische Aussprache: Leprkoon) stammt von dem mittelirischen Wort luchorpán ab, was übersetzt „kleiner Körper“ bedeutet. Aus diesem Grund werden Leprechauns gerne als das „kleine Volk“ bezeichnet. Andere Quellen führen den Namen auf das Gälische „leith brogan“ zurück, was übersetzt Schuhmacher heißt. Und die handwerklich geschickten Leprechauns gelten als Schuhmacher der Feen.

Der Leprechaun – Woher der kleine Kobold kommt

In der irischen Mythologie hat der Leprechaun einen Vorgänger in dem keltischen Gott Lugh, ein vielseitig handwerklich und künstlerisch begabter Gott, der den Beinamen Schuhmacher-Lugh trug. Lugh gehörte den Tuatha Dé Danann an, dem mystischen Herrschergeschlecht mit übernatürlichen Kräften im vorchristlichen, keltischen Irland. Lugh galt als Schutzherr der Künste und der Schätze. Mit dem Aufkommen des Christentums verlor er an Bedeutung und blieb in der irischen Folklore, in Sagen und Legenden erhalten.

Eine weitere Anregung der irischen Kobolde, wie sie Teil der irischen Mythologie sind, geht auf Erzählungen im „Book of Invasions“ zurück. Dies ist eine Ansammlung von Texten aus dem 12. Jahrhundert. Diese beschreiben die Geschichte Irlands vom Anbeginn der Zeit. Legenden, die darin auftauchen, erinnern stark an die biblischen Erzählungen über die Erschaffung der Welt. Eine Geschichte darin handelt von Noahs Sohn Ham. Da dieser von seinem Vater verflucht wurde, erschuf er kleinwüchsige Biester. Diese haben als mystische Vorlage für den Leprechaun gedient.

Der Leprechaun und das Gold am Ende des Regenbogens

Von ihren göttlichen und biblischen Vorfahren hat der Leprechaun, wie er heute in den Mythen und Legenden der Grünen Insel existiert, nur noch wenig gemein. Er gilt vielmehr als drolliges, gewitztes, wenngleich manchmal hinterhältiges Feenwesen mit einer Vorliebe für Goldmünzen. Dargestellt werden sie elegant gekleidet, mit weißem Hemd und grünem Frack, dazu ein breiter Hut mit Schnalle, schwarzen, polierten Schuhen und feuerrotem Bart.

Der Legende nach hortet jeder irische Leprechaun sein Gold an einem bestimmten Ort, dessen Versteck einzig er selbst kennt. Für Menschen ist dieser Ort nur erkennbar, wenn es regnet und die Sonne scheint. Dann markiert das Ende des Regenbogens den Ort des Verstecks, an dem der kleine Kobold sein Gold versteckt hat. Dort befindet sich neben dem Leprechaun Gold auch der Lucky Charm Garden. Ein Garten der Leprechauns mit lauter vierblättrigen Kleeblättern.

Der Mythos des Goldtopfes, der am Ende des Regenbogens vergraben liegt, hat einen wahren Kern. Einige der von den Kelten geschaffenen Goldmünzen haben die Form kleiner Schüsselchen und werden daher Regenbogenschüsselchen genannt. Da sie zu keltischen Zeiten kein alltägliches Bezahlungsmittel darstellten und für bestimmte Angelegenheiten gebraucht wurden, etwa, um Söldner zu bezahlen, vergrub man sie zur Sicherheit. Jahrhunderte später konnte es deshalb passieren, das nach einem heftigen irischen Regenfall, die Münzen freigespült wurden und sich ein verwunderter Bauer über den unverhofften Fund auf seinem Feld freut. Daher mag der Mythos des Goldschatzes, der am Ende des Regenbogens vergraben liegt, stammen.

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Gold am Ende des Regengobens; CC0 Creative Commons

Wie man einen Leprechaun fängt

Da Leprechauns wissen, wo Gold zu finden ist, solltet Ihr bei der nächsten Irlandreise den Versuch wagen, einen zu fangen, wenn Euch gerade kein Regenbogen den Weg weisen kann. Geht umsichtig vor, denn der kleine Kobold ist flink und schlau.

Wer sich in die Einsamkeit der irischen Landschaft begibt und angestrengt lauscht, kann mit etwas Glück ein leises Hämmern vernehmen. Wahrscheinlich ist das ein Leprechaun bei der Arbeit. Nun muss man die Höhle des kleinen Kobolds aufspüren. Wenn man ihm von Angesicht zu Angesicht gegenübersteht, gilt es, stets höflich zu bleiben. Bringt man ihn gegen sich auf, wird man auf die ein oder andere Weise Schaden nehmen.

Damit er preisgibt, wo der Topf mit den Goldmünzen versteckt ist, muss man den Leprechaun bei seinen kleinen Schultern fassen und nicht mehr aus den Augen lassen. Aber Vorsicht: Er weiß sich aus solchen Situationen zu retten. Meist versucht er sein menschliches Gegenüber dadurch zu beirren, dass er auf ein angeblich sich näherndes Monster hinweist. Davon darf man sich auf keinen Fall beirren lassen, denn einmal aus den Augen gelassen, ist er verschwunden. Wichtig ist es, von ihm eine genaue Beschreibung des Verstecks zu fordern.

Kurioses über den irischen Leprechaun

Leprechauns haben in der irischen Mythologie einen festen Platz. Aber auch im irischen Alltag begegnet Euch der kleine Kobold oft:

  • Bei einer Reise durch Irland werdet Ihr über Straßenschilder mit dem Text „Leprechaun´s Crossing“ stolpern. Diese markieren Straßenabschnitte, auf denen die Kobolde die Straße überqueren.
  • Die irischen Kobolde sind auf Bestreben einer Gruppe von Lobbyisten aus Carlingford durch eine EU-Direktive geschützt.
  • In Dublin gibt es das National Leprechaun Museum. Es befindet sich in der Jervis Street in Dublin 1 und bietet allerhand Wissenswertes über den bekannten irischen Kobold.

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Über den Autor

Ina Brecheis

Ich habe mich während meines Studiums in Dublin in Irland verliebt. Zuvor war da nur eine vage Anziehung zu diesem Land mit seiner lebensfrohen Musik und lebendigen Kultur. Dort war es dann um mich geschehen und ich habe eine unvergessliche Zeit auf der Grünen Insel verbracht. Seither zieht es mich immer wieder dorthin zurück. Umso mehr freue ich mich, über mein grünes Lieblingsland hier bei gruene-Insel.de zu schreiben.

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