Reiseplanung Irland

Tipps für einen Motorradurlaub in Irland

Motorradurlaub in Irland
Written by Ina Brecheis

Auf seinem Motorrad sitzend über Irlands Küstenstraßen zu brausen, die Maschine unter sich zu spüren, den Fahrtwind zu hören und am ganzen Körper zu spüren und atemberaubende Ausblicke zu genießen – das ist ein Gefühl wahrer Freiheit! Wir haben hier Tipps für einen unvergesslichen Motorradurlaub in Irland für Euch zusammengestellt. Ein besonderer Dank gilt den Menschen, die mit uns ihre Erfahrungen und Erlebnisse ihrer Motorradtour durch Irland geteilt haben. Daraus haben wir für Euch die wichtigsten Tipps zusammengestellt, damit bei Eurem Motorradurlaub in Irland nichts schief geht.

Bevor es losgeht – gut planen

Motorradurlaub Wild Atlantic Way

Durch Irlands Grün; Fotograf: Lukasz Warzecha, Creating Agency: Tourism Ireland

Tipp 1: Route planen

Ganz wichtig ist es, sich für einen Tag nicht zu viele Kilometer vorzunehmen, denn in Stress sollte eine Motorradtour in Irland auf keinen Fall ausarten. 100 bis maximal 150 Kilometer pro Tag sollten es sein, damit Ihr auch mal vom Motorrad absteigen könnt, um Euch in Ruhe eine der vielen Sehenswürdigkeiten Irlands anzusehen; mal inne zu halten oder Euch in einem der vielen irischen Pubs etwas Leckeres zu gönnen. Außerdem sind nicht alle Straßen super ausgebaut und schnell zu befahren. Die irischen Autobahnen (mit „M“ gekennzeichnet) und die Bundesstraßen (mit „N“ gekennzeichnet) sind gut in Schuss, aber nicht alle kleinen, engen Küstenstraßen, auf denen auch mal das ein oder andere Schlagloch anzutreffen ist.

Tipp 2: Übernachtungen vorher buchen

Wenn Ihr in der Hauptsaison (Mai bis August) unterwegs seid, ist es ratsam, die Bed&Breakfasts schon vorher zu buchen. So muss man sich unterwegs darum nicht kümmern und kann einfach in den Tag hinein leben.

Tipp 3: Überlegen: Eigenes Motorrad oder vor Ort leihen?

Wer sich die Anreise nach Irland mit der Fähre und damit auch die Fahrt durch Frankreich (und durch England) ersparen möchte, hat auch die Möglichkeit, sich in Irland Motorräder zu mieten. Wer in Irland ein Motorrad mieten möchte, muss mindestens 23 oder 25 Jahre alt sein. Das Mindestalter variiert von Anbieter zu Anbieter. Außerdem benötigt Ihr einen Motorradführerschein und einen gültigen Ausweis. Wenn Ihr Euch in Irland ein Motorrad geliehen habt, teilt gerne Eure Erfahrungen in den Kommentaren, denn dazu gibt es leider noch keine Erfahrungsberichte. Hier könnt Ihr Motorräder nahe Dublin mieten und hier in Belfast. Hier gibt es auch Leih-Motorräder nebst geführter Rundreisen.

Tipp 4: An- und Abreise mit Vorlauf planen

Wenn Ihr Euch dafür entscheidet, mit dem eigenen Motorrad anzureisen, gibt es mehrere Möglichkeiten. Entweder Ihr nehmt von Cherbourg oder Roscoff aus (beides in Frankreich gelegen) aus die Fähre nach Irland. Von Cherbourg aus könnt Ihr die beiden Häfen Rosslare und Dublin ansteuern. Von Roscoff aus Cork oder Rosslare. Diese Überfahrten dauern mit 17 bis 18 Stunden recht lange und es ist daher ratsam, sich eine Kabine zu buchen. So kann man dann frisch und voller Energie die Motorradtour durch Irland starten. Alternativ gibt es auch die Möglichkeit über das Vereinigte Königreich anzureisen. Hier findet Ihr alle Fährverbindung nach Irland und weitere Infos.

Einige der schönsten Motorradtouren Irlands

1. Der Wild Atlantic Way:

Als einer der schönsten Motorradtouren Irlands gilt diese atemberaubende Küstenstraße. Sie verläuft über 2.500 Kilometer an Irlands Westküste entlang. Sie ist gut ausgeschildert und ausgebaut. Hier gibt es mehr Infos zu den einzelnen Etappen der Küstenstraße des Wild Atlantic Ways.

2. Die Beara Halbinsel

Diese gilt als die kleine Schwester des Ring of Kerry, ist aber einsamer und etwas ursprünglicher, da hier Reisebusse oder große Wohnmobile nicht langfahren dürfen. Als Motorradfahrer habt Ihr hier mehr Ruhe und Einsamkeit. Hier geht es zu einer ausführlichen Beschreibung einer Tour über den Ring of Beara.

Healy Pass, Ring of Beara

Healy Pass auf der Beara Peninsula, Co. Cork, Irland © Chris Hill l Tourism Ireland

3. Der Ring of Kerry

Dieser gilt als Irlands bekannteste Panoramastraße und führt vorbei an Stränden, rauen Klippen und sanften Hügeln. Hier lest Ihr mehr über den Ring of Kerry.

Auf Irlands schönster Panoramastraße unterwegs, dem Ring of Kerry

Ring of Kerry, Co. Kerry (Irland); Creating Agency: Tourism Ireland

4. Die Causeway Coastal Route

Die Küste der Grafschaft Antrim in Nordirland wartet mit vielen Sehenswürdigkeiten und atembraubenden Ausblicken auf. Mehr Infos zu einer Reise entlang von Irlands wilder Nordküste gibt es in unserem Artikel Causeway Coastal Route.

Giant´s Causeway, Norden Irlands

Giant´s Causeway, Co. Antrim, Nordirland

5. Der Inishowen Drive

Die Inishowen Halbinsel ist wild und ungebändigt. Hier gibt es mehr Infos über den Inishowen Drive.

Malin Head, Die 6 schönsten Orte im Norden Irlands

Malin Head auf der Inishowen Halbinsel, County Donegal (Irland)

Das sollte im Gepäck auf keinen Fall fehlen

Tipp 1: Bordwerkzeug

Denn wie ärgerlich wäre es, wegen einer Lappalie, die schnell selbst repariert wäre, nicht vom Fleck zu kommen – der Abschleppdienst in Irland kann unter Umständen sehr gemütlich sein, echt irisch eben. Wenn Ihr also schon Bordwerkzeug habt, prüft vor dem Motorradurlaub in Irland, ob es auch vollständig ist. Habt Ihr so etwas noch nicht, ist es empfehlenswert, es sich vor der Tour zuzulegen. Darin sein sollten unter anderem: Kabelbinder, Schraubendreher, Isolierband, Zündkerzen, Maulschlüssel in verschiedenen Größen, Sechskantschlüssel-Satz, Prüflampe, Bindedraht, Schlauchlosflickzeug und/oder Schläuche, und komplett- (Gas,Kupplungs) Züge oder nur die Innenzüge mit den passenden angepressten Nippeln sowie verschiedenen Schraubnippeln.

Tipp 2: Regenkleiderung

Die sollte man sich schnell überziehen können, denn das Wetter in Irland kann gerade an der Küste schnell zwischen heiterem Sonnenschein und beinahe waagerechtem Regen wechseln.

Tipp 3: Wechselkleidung

Da es sich lohnt, nicht nur auf dem Motorrad zu sitzen, sondern auch mal den ein oder anderen Abstecher in die Umgebung zu machen, vielleicht  einen Berg zu erklimmen oder einer schönen Küstenstraße zu erwandern. Dazu eignen sich die Motorradstiefel nicht. Natürlich sollte auch gemütliche Kleidung für einen entspannten Abend in dem ein oder anderen Irish Pub nicht fehlen.

Tipp 4: Karten

Am besten Regenfeste sollten im Reisegepäck ebenfalls nicht fehlen. Zwar sind die Iren wirklich sehr hilfsbereit, verirrten Fremden den Weg zu weisen, aber nicht immer sind diese zur Stelle. Es kann auch vorkommen, dass die Verständigung etwas schwierig ist, wenn man in Regionen mit starken Dialekt unterwegs ist. Da ist es hilfreich, man kann mittels einer Karte auf Zeichensprache umsteigen.

Wichtige Infos für unterwegs

1. In Irland gilt Linksverkehr

Das ist am Anfang etwas gewöhnungsbedürftig, aber dann ist es leichter als gedacht. Natürlich ist dementsprechend auf den Autobahnen und mehrspurigen Bundestraßen die linke Spur die Langsamste und andere Verkehrsteilnehmer werden rechts überholt.

2. Irlands Geschwindigkeitsbegrenzungen

In Irland gelten folgende Höchstgeschwindigkeiten:

  • 50 km/h innerorts
  • 80 km/h auf Landstraßen
  • 100 km/h auf National Roads
  • 120 km/h auf Autobahnen

3. Alkohol am Steuer

In Irland gilt eine Alkoholgrenze von 0,5 Promille. Diese darf nicht überschritten werden.

Möchtest Du eine Reise zu Dir antreten?

Wächst in Dir die Sehnsucht, Dein Leben langsamer, tiefer und bewusster zu erleben? Möchtest Du eine Reise zu Dir selbst in Irland unternehmen? Auf Dich wartet eine Reise, die so individuell und wunderbar ist wie Du.

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Über den Autor

Ina Brecheis

Ich habe mich während meines Studiums in Dublin in Irland verliebt. Zuvor war da nur eine vage Anziehung zu diesem Land mit seiner lebensfrohen Musik und lebendigen Kultur. Dort war es dann um mich geschehen und ich habe eine unvergessliche Zeit auf der Grünen Insel verbracht. Seither zieht es mich immer wieder dorthin zurück. Umso mehr freue ich mich, über mein grünes Lieblingsland hier bei gruene-Insel.de zu schreiben.

4 Comments

  • Hallo, ich möchte noch, zu den Ersatzteilen ein paar Sachen ergänzen: passende Sicherungen sind sehr wichtig.
    Schlauchlosflickzeug und/oder Schläuche, und komplett- (Gas,Kupplungs) Züge oder nur die Innenzüge mit den passenden angepressten Nippeln sowie verschiedenen Schraubnippeln. Bei Motorrädern mit viel Kilometern könnte man auch noch die Radlager, die fast keinen platz brauchen; mitnehmen. Brems- und Kupplungshebel können nach einem Umfaller auch sehr nützlich sein.
    ich selber bin eigentlich kein Langstreckenmotorradfahrer. ich könnte mir aber vorstellen mit einen Sprinter Ducato oder anderem Transporter das Motorrad einladen und überall da rausholen und rumfahren wo es schön ist, und Nachts darin schlafen und auf dem Gaskocher was brutzeln.

    • Hallo Herr Roth,

      ganz herzlichen Dank für die Ergänzungen! Wir werden sie in den Artikel aufnehmen.

      Liebe Grüße
      Ina Brecheis

  • Hallo liebe Ina.
    Ein paar, hoffentlich hilfreiche Ergänzungen, hätte ich noch.
    B&B oder Camping?
    Für mich gilt nehmt lieber das B&B. Grund: Die meisten CPs sind in schöner Natur, aber einige KM außerhalb von Ansiedlungen. Ein Pub Abend zum Ausklingen des Tour Tages mit Selfentertainment ist einfach nur super!
    Fahrtrichtung: Völlig logisch doch wird gerne vergessen… da Ihr links fahrt solltet Ihr die Küstenstraßen im Uhrzeigersinn fahren. Da sind auch die Haltebuchten für Photostopps.
    Black Flys: Diese kleinen Mistviecher gibt es überall wo es leicht feucht und sumpfig ist. Die Bisse sind unangenehm, machen fiese Beulen und Jucken ganz stark. Dagegen hilf nur Calamine Lotion. Bekommt Ihr in jeder Apotheke.
    Freitage in IRL: Gerne geht der Ire früh das WE einleiten. Natürlich, wo denn sonst im Pub. Ich empfehle daher Freitags spätestens 16:00 das Tagesziel zu erreichen. Ja es gibt zwar die Promillegrenze aber im ländlichen Raum interessiert das niemanden. Speziell Motorräder haben keine Knautschzone…
    Fähre und Kabine: Für Leute die zum ersten Mal auf die Fähre gehen ist es sicherlich gut zu wissen dass die Klimaanlage in der Kabine auf voller Stufe läuft. Schaltet sie am besten ab. Ihr trocknet bis zum Morgen sonst total aus. Soviel OSaft und Kaffee gibt es auf dem Schiff garnicht wie Ihr trinken möchtet.
    White Vans: Diese Transporter sind Kurierfahrzeuge. Die kennen keine Gnade oder Rücksicht.
    Das war’s von meiner Seite
    Viel Spaß in IRL

    • Hallo Detlef,
      vielen Dank für die großartigen und hilfreichen Informationen! Wir ergänzen unseren Text gerne – und freuen uns, dass du anderen Motorradfahrern damit helfen wirst 🙂

      Herzliche Grüße
      Cindy

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